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Soft Skills Training in Köln mit Lothar E. Keck
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55 Augenhöhe 55 Augenhöhe
54 Experten-Balztanz 54 Experten-Balztanz
53 Machtspielchen 53 Machtspielchen
52 Si tacuisses... 52 Si tacuisses...
51 Der 'Andorra-Effekt' 51 Der 'Andorra-Effekt'
50 'Tit for tat' 50 'Tit for tat'
49 Rache ist süß 49 Rache ist süß
48 Aus den öden Fensterhöhlen... 48 Aus den öden Fensterhöhlen...
47 Verdammt! 47 Verdammt!
46 Eine Frage des Blickwinkels 46 Eine Frage des Blickwinkels
45 Konfliktscheuer Bauherr 45 Konfliktscheuer Bauherr
44 Teuer gewinnt! 44 Teuer gewinnt!
43 Erfolg durch Skrupellosigkeit 43 Erfolg durch Skrupellosigkeit
42 Erfolg durch Geduld 42 Erfolg durch Geduld
41 Erfolg durch Chaos 41 Erfolg durch Chaos
40 Erfolg durch Scheitern 40 Erfolg durch Scheitern
39 Überraschung! 39 Überraschung!
38 Teure Leberwurst 38 Teure Leberwurst
37 Alles oder Nichts 37 Alles oder Nichts
36 Kreative Prokrastination? 36 Kreative Prokrastination?
35 Das Gehirn schläft nicht 35 Das Gehirn schläft nicht
34 Wat dem een sin Uhl... 34 Wat dem een sin Uhl...
33 Sex sells! 33 Sex sells!
32 Blah blah blah 32 Blah blah blah
31 Die ersten 10 sec. 31 Die ersten 10 sec.
30 Kopf oder Bauch? 30 Kopf oder Bauch?
29 Verräterische Mimik 29 Verräterische Mimik
28 Dr. Murkes fieser Trick 28 Dr. Murkes fieser Trick
27 Lauter bunte Bildchen 27 Lauter bunte Bildchen
26 Gespräch zw. Mann und Frau 26 Gespräch zw. Mann und Frau
25 Büro-Stasi 25 Büro-Stasi
24 Schau mir in die Augen! 24 Schau mir in die Augen!
23 Besprechungsspionage 23 Besprechungsspionage
22 Konfliktmanagement-Nasenspray 22 Konfliktmanagement-Nasenspray
21 Hammer gegen Monsun 21 Hammer gegen Monsun
20 Divide et impera! 20 Divide et impera!
19 Ein Rezept gegen Mobbing 19 Ein Rezept gegen Mobbing
18 Pfui, Emotionen im Beruf! 18 Pfui, Emotionen im Beruf!
17 Die PPP-Methode gegen Stress 17 Die PPP-Methode gegen Stress
16 Hoppla - Bhai oder Bhaisahib? 16 Hoppla - Bhai oder Bhaisahib?
15 Hoppla - Eine Frage der Ehre 15 Hoppla - Eine Frage der Ehre
14 Hoppla - Hi Arthur! 14 Hoppla - Hi Arthur!
13 Hoppla - Befehle in Watte 13 Hoppla - Befehle in Watte
12 Hoppla - Höflichkeitswaffe 12 Hoppla - Höflichkeitswaffe
11 Hoppla - Da lang! 11 Hoppla - Da lang!
10 Seminar-Porno 10 Seminar-Porno
09 Den Bock zum Gärtner machen 09 Den Bock zum Gärtner machen
08 ''Herr Kollege, ...'' 08 ''Herr Kollege, ...''
07 Fallgrube Hosenschlitz 07 Fallgrube Hosenschlitz
06 Die weiche Birne des Juristen 06 Die weiche Birne des Juristen
05 Papier ist geduldig 05 Papier ist geduldig
04 Rote Karte 04 Rote Karte
03 Wer schreibt der bleibt 03 Wer schreibt der bleibt
02 Lotus-Effekt gegen Ellenbogen 02 Lotus-Effekt gegen Ellenbogen
01 Provokation: Spanische Fliege 01 Provokation: Spanische Fliege
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44 Teuer gewinnt!

Die Firma plant eine größere Anschaffung für ihre technische Ausstattung. Der zuständige leitende Mitarbeiter holt über ein Dutzend Angebote ein. Zwei Anbieter überleben die Vorauswahl - kein Zufall, dass beide zu den führenden Unternehmen auf dem Markt gehören. Firma A bietet neue Geräte zu einem günstigen Preis an. Firma B offeriert dagegen gebrauchte Geräte zu einem Preis, der über dem der Konkurrenz liegt. "Klarer Fall!", denken Sie. Falsch gedacht! Den Auftrag erhält Firma B. Sie denken an ein krummes Geschäft, Vetterleswirtschaft, Bestechung vielleicht. Wieder falsch! Zusätzliche Garantien, Nebenleistungen, andere geldwerte Vorteile? Nichts dergleichen!

Während der Angebotsphase hatte sich der zuständige Verkäufer ordentlich ins Zeug gelegt, sich um den Käufer bemüht, sich über rein geschäftliche Dinge auch Zeit gelassen, um einmal über persönliche Interessen, Familie, Urlaub zu plaudern. Kurz, es war ihm gelungen eine persönliche Beziehung aufzubauen. Die Entscheidung des Käufers erfolgte daher auf der Basis von Sympathie und Vertrauen in die nachhaltige Zuverlässigkeit des Verkäufers auch in der Zukunft, und nicht etwa auf der Basis erfolgsmotivierter Versprechungen, kurzzeitiger wirtschaftlicher Vorteile oder technischer Überlegenheit.

Sie denken, dies sei ein hypothetischer Fall und ich hätte mir das alles ausgedacht? Erneut Fehlanzeige! Diese Woche (März 2013) passiert.

Wat lernt uns das?

Zunächst straft dieses Ereignis, das mit Sicherheit kein Einzelfall ist, eine ganze Reihe von Philosophen und Wirtschaftstheoretiker Lügen. Jahrhundertelang haben sie versucht uns einzureden, dass sich der Mensch vor allem über das rationale Denken definiert. Manche haben gar Emotionen als krankheitsähnliche Verirrungen des Geistes betrachtet. Im wesentlichen würde die Vernunft unsere Entscheidungen bestimmen - oder wenigstens sollte sie das nach Meinung der Gelehrten. Das geschilderte Ereignis wäre demnach nichts weiter als unverständlicher Ausbruch spontaner Unvernunft, ein Zeichen mangelnder Professionalität oder fehlender Kompetenz. Mit der Brille der alten Philosophen und mancher Entscheidungstheoretiker betrachtet, mag das so sein. Wird Zeit, dass wir die Brille putzen.

Die Aussagen über die Vormachtstellung der menschlichen Vernunft entpuppen sich als nichts weiter als subjektive Wertvorstellungen und Theorien, die mit den biologischen Entscheidungsvorgängen kaum etwas zu tun haben. Die "Mikroskope" des Neurowissenschaftlers mit den unhandlichen Namen Elektroenzephalographie (EEG) oder funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigen seit etwa Mitte der 80er Jahre ein anderes Bild. Demnach durchlaufen alle rationales Entscheidungen - und alle heißt tatsächlich 100% - einen Filter emotionaler Bewertung. Nach heutigen Erkenntnissen gibt es keine rationalen Entscheidungen ohne die Beteiligung emotionaler Prozesse. Menschen, deren Emotionszentren im Gehirn eine Schädigung erlitten haben, können das normale Leben nicht mehr bewältigen, sind zu rationalen Entscheidungen nicht mehr fähig und sind nicht etwa, wie man erwarten könnte, hyper-rational.

Verabschieden wir uns also vom alleinigen Herrschaftsanspruch der Ratio. Der homo oeconomicus ist tot. Werden wir uns stattdessen bewusst, welch wichtige Rolle in unserem Leben Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen spielen. Möglicherweise ändert dies auch den Umgang mit unseren Mitmenschen, unserer Kommunikation und der Bedeutung, die wir gemeinhin den Fakten beimessen. Gefühle haben entgegen landläufiger Meinung im Berufsleben doch etwas zu suchen und die Neurowissenschaften werden dazu führen, dass das Wort "Beziehungen" im Berufsleben vielleicht einmal seinen schlechten Beigeschmack verliert.
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